1) Ein lokales Lager / Fulfillment aufbauen
„Viele Händlerinnen und Händler, die einen neuen Ländermarkt erschließen möchten, setzen zunächst auf lokales Fulfillment, sei es mit einem 3PL-Partner oder über ein eigenes Lager”, erzählt Alexandre. „Die Strategie lautet: schnellere Lieferungen ermöglichen, lokale Marktkenntnis nutzen und sich voll auf den Markt konzentrieren. Doch in der Praxis rechnet sich dieser Aufwand häufig nicht. Die Kosten übersteigen den Nutzen.“
Warum das ein typischer Fehler ist
„Unsere Daten zeigen, dass schnellere Lieferzeiten nicht automatisch zu mehr Umsatz führen – jedenfalls nicht, wenn dadurch die Betriebskosten deutlich steigen”, erklärt Alexandre. „Das Setup für lokales Fulfillment ist aufwendig: Sie brauchen verlässliche Partner, müssen Systeme integrieren, Standorte prüfen – das kostet Zeit und Ressourcen.“
Die lokale Lagerung von Produkten hat noch weitere Nachteile. Sie kann das Sortiment einschränken und erschwert die Steuerung der Bestände. Hinzu kommen zusätzliche Kosten wie Zölle.
Alexandre nennt ein Beispiel aus der Praxis: „Lagert ein europäisches Unternehmen Waren in den USA, muss es Einfuhrzölle zahlen, wenn der Warenwert über der US-Freigrenze von 800 USD liegt. Liegt der durchschnittliche Warenkorb (AOV) jedoch darunter, entfällt diese Abgabe, wenn die Ware direkt aus Europa geliefert wird. Cross-Border-Versand kann in solchen Fällen also klar im Vorteil sein.“
Wie Händler:innen es besser machen
Global-e hat bereits viele Unternehmen dabei unterstützt, solche Szenarien zu analysieren, ihre lokalen Strukturen zu optimieren und die damit verbundenen Betriebskosten zu senken. „Unsere Erfahrung zeigt: Eine eigene Infrastruktur vor Ort lohnt sich nur dann, wenn der Jahresumsatz in einem Markt die Investitionen auch rechtfertigt”, resümiert Alexandre. „Mit Global-e können Händler kosteneffizient in andere Länder expandieren und problemlos aus ihrem eigenen Hauptlager weltweit verkaufen, ohne komplizierte Setups oder zusätzliche Lager im Ausland aufbauen zu müssen.“
2) Den Onlineshop übersetzen, aber nicht lokalisieren
Alexandre: „Viele Unternehmen sehen in der Übersetzung ihrer Website den ersten großen Schritt in neue Märkte, gerade in der EU. Sie möchten den Shop sprachlich vertrauter wirken lassen, übersehen dabei aber viel wichtigere Faktoren wie die Landeswährung, lokale Bezahlarten, Steuer- und Zollvorgaben oder passende Versand- und Rückgabeoptionen.“
Warum das ein typischer Fehler ist
Eine Übersetzung ist natürlich keine schlechte Entscheidung, sollte aber nicht der erste Schritt sein, meint Alexandre. „Eine englischsprachige Website ist oft völlig ausreichend, um international loszulegen. Wer heute online einkauft, kennt sich aus, ist visuell orientiert und mit standardisierten Benutzeroberflächen und Markenerlebnissen im E-Commerce vertraut.“
Ein Webshop, der einfach nur übersetzt wurde, ohne das Kauferlebnis zu lokalisieren, verbessert Alexandres Erfahrung nach die Conversion Rate und Umsätze kaum. „Übersetzen kann für Märkte mit großem Potenzial sinnvoll sein, es reicht aber für sich genommen nicht aus.“
Das ist auch unsere Erfahrung bei Code: Andere Länder bedeuten nicht nur andere Sprachen, sondern auch andere Erwartungen beim Einkauf: von Währungen über Versandoptionen bis zu Retouren. In manchen Märkten erreicht ein Shop plötzlich ein ganz anderes Publikum, Kund:innen bevorzugen andere Zahlungsarten, feiern andere Feiertage und sind an andere Kleidergrößen gewöhnt. Ohne Lokalisierung bleibt das Potenzial Ihres Onlineshops ungenutzt.
→ Erfahren Sie mehr über das Potenzial der Lokalisierung
Wie Händler:innen es besser machen
„Wenn Sie die Conversion Rate in internationalen Märkten steigern möchten, sollten Sie mit der Lokalisierung Ihres Onlineshops beginnen”, rät Alexandre. „Bieten Sie Ihren Kundinnen und Kunden ein Erlebnis, das sie in ihrem Land gewohnt sind.“ Viele Menschen verlieren das Vertrauen und brechen den Kauf ab, wenn etwas nicht ihren Erwartungen entspricht oder zu ungewohnt wirkt. „Sind die wichtigsten Hürden wie eine fremde Währung oder ein unklarer Gesamtpreis beseitigt, zeigt sich schnell, in welchen Märkten eine Übersetzung den größten Mehrwert bringt, weil dort bereits gut konvertiert wird.”
3) Traffic auf einen nicht lokalisierten Onlineshop lenken
Alexandre: „Über soziale Medien stoßen Kundinnen und Kunden heute überall auf der Welt auf neue Marken. Handelsunternehmen investieren in ihr Marketing, um diese Aufmerksamkeit in Shopbesuche umzuwandeln. Wenn aber der Onlineshop nicht so optimiert ist, dass er auf die Bedürfnisse internationaler Zielgruppen eingeht, verpuffen diese Investitionen.“
Warum das ein typischer Fehler ist
… liegt für Alexandre auf der Hand: „Ein nicht lokalisierter Onlineshop ist wie ein langweiliger, optisch wenig ansprechender Laden mit schlechtem Service, aus dem Kundinnen und Kunden schnell wieder verschwinden – für den aber gleichzeitig massiv Plakatwerbung an Top-Standorten geschaltet wird. Ein Onlineshop, der nicht lokalisiert ist oder in dem Nutzerinnen und Nutzer aus bestimmten Ländern nicht einmal bezahlen können, wird keine internationale Kundschaft überzeugen.”
Wie Händler:innen es besser machen
Passen Sie Ihren Shop konsequent an die Erwartungen vor Ort an: Währung, Preise, Steuern und Zölle, Zahlungsarten, Versand und Retouren. So schaffen Sie ein nahtloses Einkaufserlebnis, das überzeugt, die Conversion Rate steigert und Ihre Marketingausgaben deutlich effizienter macht.
International expandieren im Jahr 2025
Das Jahr 2025 steht für Alexandre ganz im Zeichen der Profitabilität. „Eine starke internationale Präsenz verschafft Händlerinnen und Händlern neue Umsatzpotenziale und macht sie krisenresistenter. Wer global wachsen will, braucht allerdings ein lokal überzeugendes Angebot und eine durchdachte Rentabilitätsstrategie. Nur so kann man selbst bei mehr als 200 Märkten eine hohe Profitabilität sicherstellen. Ein universeller Ansatz ist nicht zielführend. Das Gebot der Stunde lautet: Act local, be global.“
Das ist natürlich ein komplexes Vorhaben. Deshalb arbeiten viele E-Commerce-Unternehmen mit einem Merchant of Record zusammen – einem globalen Partner, der als rechtlicher Stellvertreter des Unternehmens in anderen Ländern auftritt. So übernimmt der MoR unter anderem die Steuerregistrierung, -konformität und -abführung sowie die Einhaltung von Importbestimmungen – und wickelt gleichzeitig die gesamte internationale Logistik für den Händler ab.
→ Erfahren Sie mehr über Merchants of Record
Was ist das richtige internationale Set-up für Ihr Unternehmen?
Sind Sie auf der Suche nach dem richtigen Set-up, um mit Ihrem E-Commerce-Unternehmen international zu expandieren? Code hat Marken wie Alpinestars, Mercer Amsterdam und Kabrita erfolgreich beim globalen Wachstum unterstützt – in Europa, Großbritannien, den USA und dem Nahen Osten. Interessiert an einer Zusammenarbeit? Sprechen Sie uns an!
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